Die beste Gitarristin aller Zeiten!
Heute (19.3.21) erschien als Annonce ein kurzer Beitrag in der Online-Ausgabe der FAZ mit der Überschrift "Wusstest du schon, dass die beste Gitarristin aller Zeiten eine Frau war?"; also ein Beitrag inhaltlich und formal mitten im Zeitgeist-Strom gelegen. Nun ja, das wusste ich schon, denn es wird ja bereits durch die Form der Frage impliziert. Ebenso ahnt man, dass die erfolgreichste Ärztin eine Frau war und die erfolgreichste Architektin ebenfalls. Dies ist also ein weiteres Beispiel für den Unfug, den die Gendersprech-Ideologie über die Deutsche Sprache gebracht hat, denn in dieser Form ist die Aussage natürlich gänzlich hohl. Erst unter Verwendung des generischen Maskulinums "...der erfolgreichste Gitarrist aller Zeiten eine Frau war" ergibt sich ein Sinn. Im Singular lässt sich Gitarrist schlecht "gendern", da es dann lauten würde "...der/die erfolgreichste*r Gitarrist*in aller Zeiten", was wohl selbst hartgesottenen Genderfetischist*Innen zu umständlich ist, abgesehen davon, dass dies eigentlich auch keinen richtigen Sinn ergeben würde. Bliebe noch die Plural-Variante: "Unter den Gitarrist*Innen war eine Frau die erfolgreichste." Nun ja, warum einfach, wenn es auch umständlich geht? Die Sprechpause, die man gemäß der Genderideologie machen muss, (Gitarrist Pause Innen) nennt sich übrigens Glottisschlag. Sie kommt im Deutschen des Öfteren vor, etwa in Poet oder Spiegelei, aber so, dass man sie nicht als völlig unnatürlich ansieht.
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