Finis Novaesium
Zur Geschäftsordnung der Stadt Neuss
Hier ein Ausschnitt aus der Geschäftsordnung der Stadt Neuss, der Stadt, in der ich zur Schule gegangen bin, in der ich meine ersten Lieben hatte, der ich immens viele wichtige kulturelle Anregungen zu verdanken habe. Neuss, das war für mich immer die Chiffre für den Beginn des Nachdenkens über Zeit und Raum! Nun, es war einmal! Dies hier ist nur noch Barbarei, ein Rückschritt in Zeiten vor der Aufklärung, ja, in Zeiten, bevor die Römer hier ihr wichtiges Militärlager Novaesium als Teil des Limes unterhielten und damit Kultur in diese Germanenödnis brachten. Dies hier ist Bärenfell! Eine Kultursprache wird zerhäckselt! Zu welchem Zweck? Etwa, damit Frauen, Transgender-Personen endlich einen angemessenen Rang in der Gesellschaft einnehmen können? Wirklich? Ich habe Mitleid mit denen, die glauben, dafür auf solche Sprach-Perversionen angewiesen zu sein.
Ja, es war einmal! Neuss, eine kultivierte, konservative Stadt mit guten Schulen. Dieses Neuss, mein Neuss, existiert nur noch in der Erinnerung.
PS: Für die, die in der Überschrift den Genitiv erwartet hätten: "Finis Novaesium" ist angelehnt an den unorthodoxen Titel des Buches "Finis Germania" des Historikers Rolf Peter Sieferle. Germania ist dort als Vokativ zu interpretieren.
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